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15 Comments

  1. Arne Beccard says:

    Mir ist keine einzige evangelikale Führungspersönlichkeit bekannt, die vertritt, wir sollten, dürften oder müssten „das Schwert“ gegen Nichtchristen „ergreifen“, die „Strafjustiz“ gegen Feinde des Christentums einsetzen oder dass alle Menschen in die Kirche „gezwungen“ werden müssten.

    Das sicher nicht – jedoch wer sich nicht mit ihrem Verständnis von “Evangelium Jesu” anfreunden kann, besonders im Blick auf den “Interreligiösen Dialog” und dem Wunsch bei der Erreichung der Millenniums Ziele behilflich zu sein und andere Haarsträubenden Aktionen – der wird zunehmend unter druck gesetzt, ausgegrenzt – alles weitere ist aus meiner Sicht absehbar. Sie gehen in manchen Dingen eben sehr Subtil vor und das hat Herr Erdmann doch sehr gut herausgestellt. Übrigens hat doch niemand etwas dagegen gutes zu tun und dort zu helfen wo Hilfe nötig ist – das jedoch hat bei ihnen eher politische Dimensionen, und ist nicht zu verwechseln mit einer von Gott gegebener Barmherzigkeit. Wer ist so dumm und hilft der UNO bei um ihre Millennium zu erreichen?

    Kennen sie die Herr Schirrmacher ?

    • thomas says:

      Sehr geehrter Herr Beccard,
      1. Erdmanns zentrale These ist doch aber, dass die Evangelikalen weltweit diese Sicht teilen und sie haken das so nebenbei ab (“Das sicher nicht”), dass sie das eben nicht tun? Damit ist doch das ganze Buch falsch gewickelt. Oder finden sie Falschdarstellung im Dienste einer guten Sache in Ordnung?
      2. Dann sprechen sie von “ihrem Verständnis von ‘Evangelium Jesu'”. Meinen sie meins? Gibt es denn meins? Ich dachte immer, es gibt nur das eine Evangelium und selbst Paulus verfluche sich für den Fall, das er ein anderes brächte? Und wo lehre ich das Evagelium falsch, etwa in meiner Auslegung des Evangeliums “Der Römerbrief” oder in meinem Buch “Der Ablass: Eine evangelische Kritik”? Haben Sie jemals etwas von dem gelesen, was ich über das Evangelium schreibe?
      3. “Interreligiöser Dialog”? Meinen Sie mich? Dann sind sie wohl an der falschen Adresse. Lesen sie mal beispielsweise mein Buch “Koran und Bibel”. Dass ich sehr “subtil” vorgehe, hat Herr Erdmann nicht “sehr gut herausgestellt”, da er mein Vorgehen in seinem Buch gar nicht behandelt.
      4. “Übrigens hat doch niemand etwas dagegen gutes zu tun …”. Na, dann müssen sie das Buch erst noch lesen.
      5. “Wer ist so dumm und hilft der UNO bei um ihre Millennium zu erreichen?” Wer hilft denn der UN? Die Micha-Initiative? Die hat der UN noch nie Geld oder Personal gegeben und arbeitet nach vllig eigenen geistlichen Prinzipien. Lediglich das Ziel “Halbierung der Armut” wird geteilt – sind sie etwa dagegen?
      Ihr Thomas Schirrmacher

  2. Theo says:

    Ich hatte gehofft und auch erwartet, dass Sie Herr Schirrmacher, Erdmanns Buch kritisch rezensieren. Ich habe das Buch teilweise überflogen und fand auch, dass es nicht gerade sehr sachlich war und viele Pauschalaussagen enthielt. Leider schließen sich für Erdmann politisches bzw. gesellschaftliches Egagement und Evangeliumsverkündigung offenbar aus. Ich verstehe Erdmanns Befürchtungen, jedoch trifft er nicht den Kern des Problems. Das Problem liegt nicht daran, dass Christen politisch bzw. gesellschaftlich tätig werden. Das Problem besteht darin, dass das Evangelium entweder nicht richtig verstanden wird oder keine angemessene Bedeutung zugemessen wird. Und leider gibt es im Evangelikalismus den Trend hin zum “social gospel”, der eine Folge davon ist.

  3. Arne Beccard says:

    Herr Schirrmacher,

    ich habe das Buch von Martin Erdmann gelesen und bin sehr dankbar dafür das es geschrieben worden ist. Außerdem empfehle ich dieses Buch auch gern weiter. Das “sie” übrigens bezieht sich generell auf alle Befürworter des “Interreligiösen Dialogs” oder Vertreter eines Humanistischen Evangeliums.

  4. Hans-Jörg Denzler says:

    Lieber Thomas

    Vielen Dank für deine Rezension von Erdmann. Ich habe das Buch auf Empfehlung gelesen, ständig begleitet vom Eindruck, dass hier nicht sauber agrumentiert, pauschalverdächtigt und selten bis nie darauf hingewiesen wird, wie es denn biblisch gesehen richtig sein müsste. Alles in allem ein wenig hilfreiches Buch.
    Was mir bei deinen Ausführungen fehlt, ist eine Stellungnahme zum Mystizimus in der Emergent Church. Wie ist dieser Abschnitt einzuordnen? Hier wäre ich dir noch dankbar für eine kurze Stellungnahme.
    Liebe Grüsse
    Hans-Jörg Denzler

  5. Lieber Herr Schirrmacher,

    ich bin ihnen sehr dankbar für diese ausführliche Rezension. Als ich in das Buch hineingelesen habe, fiel mir kein besserer Rezensent für dieses Buch in Deutschland ein als sie. Deswegen bin ich sehr froh, dass sie sich die Mühe gemacht haben, dieses Buch zu rezensieren und auf seine falschen Behauptungen aufmerksam zu machen!

    Haben sie vielen Dank,

    Marcus Hübner

  6. Thomas Herzog says:

    Sehr geehrter Prof. Schirrmacher,
    kam zu Ihrer ausführlichen und differenzierten Rezension (über das Erdmann-Buch, dass ich nicht gelesen habe) letztlich, weil die Zeugen Jehovas im Wachtturm 1. Sept. 2011/ S.8und9 (ausgehändigt bei klassischem Haustürbesuch) behaupten, dass Jesus gemäß Offb.12 “als Erzengel Michael” den Teufel besiegt habe. Es ergab sich hier ein Briefwechsel, zu dem ich neben verschiedenen Bibelstellen auch Vorträge zum Thema hörte und im Internet auch auf diesen Begriff “Dominionismus” stieß, was wiederum auf einem ganz anderen Gebiet Anlaß zu Nachforschungen gibt. Bis Jesus wiederkommt sind alle Christen natürlich aufgefordert an allen Ecken und Enden Gutes zu tun und die kostbare Zeit auszukaufen, Irrtümer und Umwege nicht ausgeschlossen. Das Gute ist zu behalten, auf der Gottheit Jesu Christi ist zu beharren. Viele Grüße, T.H.

  7. reformed Ben says:

    Lieber Bruder Schirrmacher,

    vielen Dank für die klare Darstellung und hilreiche Analyse des Buches. Vor drei Jahren durfte ich mir bei einem Vortrag von Erdmann die Grundzüge seines jetzigen Buches anhören und war sehr traurig über seine (auch namentliche) Kritik an bibeltreuen Geschwistern, die ja durch ihre Bemühungen – nämlich im gemeinschaftlichen Dienst am Reich Gottes das Evangelium und das Gebot Jesu den Augen dieser Welt präsentieren; und zwar einer Welt, in der die Liebe und das Miteinander immer mehr erkalten.
    Sicherlich darf eine christliche Gemeinschaft und auch der soziale Aspekt nicht auf Kosten des Evangeliums gefördert werden aber es MUSS zugunsten des Evangeliums geschehen.
    In der Vergangenheit existierte ein gesunder und tatkräftiger Geist der Gemeinschaft unter Evangelikalen der verschiedensten Denominationen. Lutheraner und Baptisten, Calvinisten und Arminianer, Gläubige aller Lager haben gemeinsam für das Evangelium gekämpft. Doch woher kam dieser starke Zusammenhalt? In erster Linie war es die Grundlage gemeinsamer Glaubensbekenntnisse, wie die Gottheit Jesu. In zweiter Linie waren es gemeinsame Bekenntnisse der Protestantischen Reformation, wie „Rechtfertigung durch Glauben allein“. Und zuletzt war es das Bekenntnis „Allein die Schrift“ – im Sinne der biblischen Unfehlbarkeit –, die diese unterschiedlichen Lager vereinte.
    Warum dämpfen wir heute diesen Geist, indem wir Streitigkeiten durch Weltbilder provozieren, die auf menschlicher Interpretation beruhen anstatt dass wir uns auf die Verkündigung des Evangeliums unseres souveränen Gottes besinnen?

    Vielen Dank Bruder Schirrmacher und weiterhin viel Weisheit, Geduld und Liebe.
    Soli Deo Gloria.

  8. Sehr geehrter Herr Dr. Schirrmacher,
    ich habe das Buch von Dr. Erdmann gelesen und war wie Sie der Meinung, dass er nicht ausgewogen und sachlich argumentiert. Die Belege für seine Behauptungen sind fadenscheinig und ungenügend. Jedoch fand ich manche Beobachtung meinerseits in der Evangelikalen Szene in diesem Buch wieder und ich kann mir nicht helfen, manches stimmt einfach. Es ist meines Erachtens so, das sich aus dem vermehrten sozialen Engagement der Gemeinden, dem ich nichts in den Weg legen möchte, falsche Hoffnungen entwickeln. Während die ersten Christen in der Naherwartung Jesu ausschließlich aus Liebe handelten, denn von der Welt erhofften sie nichts, so wird heute manches immer mehr aus Berechnung getan. Wir wissen aber: wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe, und hätte der Liebe nicht, so ist es nichts wert. Die falschen Hoffnungen sind es, die Probleme bereiten, ob wir nun auf Geistesgaben vertrauen, dieser Hype ja scheint abzuflauen, oder auf soziales Engagement, wenn wir das aus Berechnung tun und nicht aus einem Liebesdienst heraus, dann werden wir scheitern. Worin aber läge die Bewahrung? In einer neuen Naherwartung des Herrn. Aber nach dem Missbrauch der Eschatologie in den 70er und 80er Jahren, liegt gerade diese im Argen. Die typische Reaktion: nach dem Missbrauch kommt der Nichtgebrauch und damit fehlt uns eine wichtige Komponente in unserer Theologie. Naherwartung Christi war aber in der ersten Gemeinde kein Irrtum, sondern eine apostolische Strategie, die immer wieder aufs neue eingeleitet werden muss.

    Den von Dr. Erdmann aufgezeigten Gefahren des Dominianismus, der ja in der Kirchengeschichte leicht nachweisbar ist, wie sie sicher zugeben, möchte ich im Gegensatz zu ihm durch eine saubere Eschatologie begegnen, das halte ich für wirksamer. Ich bin aber frustriert, weil kaum noch jemand sich für dieses Thema interessiert. Wenn ich auch sonst nichts von dem was Dr. Erdmann sagt stehen lassen sollte, so doch dies, dass die Evangelikalen grundsätzlich nicht davor gefeit sind, in diese Falle zu tappen, wie einst Augustinus, die Mittelalterliche Kirche, oder der münsterische Chiliasmus. In diesem Sinne darf ich Ihnen mein Buch auf meiner Website empfehlen: Die Dämonen der Moderne, die apokalyptischen Reiter der Johannesoffenbarung.

  9. S.Schad says:

    Sehr geehrter Herr Dr. Schirrmacher,

    dass man unisono auf Ihrer Internetpräsenz einer Meinung ist, das hatte ich schon erwartet – ich möchte mich nicht den Claqueuren anschliessen und verweise auf Gottfried Meskemper´s Kritik zu Ihrer Kritik – um einer gewissen Ausgewogenheit Willen und der Überprüfung Ihrer Fähigkeit auch Kritik anzunehmen verweise ich auf folgenden Text: http://www.dominionismus.info/der-angedichtete-griff-zur-macht-zum-kommentar-von-thomas-schirrmacher-von-gottfried-meskemper/

    Geehrter Herr Schirrmacher, angesichts den jahrelangen Beobachtungen der Discernment Research Group, namentlich sei auch hier Sarah Leslie erwähnt, komme ich zu der Auffassung, dass Sie ein relevantes Thema wegdiskutieren möchten.

    Mit freundlichen Grüssen
    S.Schad

    P.S.: Ich sehe mit Spannung einer Veröffentlichung dieses Kommentars entgegen!

  10. […] einiger Zeit habe ich eine Stellungnahme zu Martin Erdmanns Buch „Der Griff zur Macht“ veröffentlicht, die auch verschiedentlich abgedruckt wurde (z. B. in Bibel und Gemeinde 112 Jg. 2012, Heft 3: S. […]

  11. […] und seiner Kritik “Der angedichtete Griff” zur Macht zu diesem Buch begann (siehe hier). Gottfried Meskemper veröffentlichte hierauf die überaus lesenswerte Kritik an der Kritik Dr. […]

  12. […] Leider verwerfen Dominionismus-Gegner wie Martin Erdmann die allgemeine Gnade in Bausch und Bogen. Sie sei „Antriebsfeder“ für das Machtstreben der Neoevangelikalen, und Hauptübeltäter ist, glaubt man ihnen, tatsächlich Abraham Kuyper als böser Ideenstifter. In „Die Neo-Kuyperianischen Sphären“ (Gemeindegründung Nr. 98, 2/09) setzt sich Erdmann interessanterweise nirgends mit Kuyper selbst auseinander, zitiert ihn nirgendwo. Am Ende heißt es, die Anwendung seiner Lehren würde zu einem „umfassenden Despotismus im Namen Christi“ führen. Offensichtlich hat der Autor keine Ahnung von der tatsächlichen Theologie des großen Niederländers. (Zu Erdmanns Buch Der Griff zur Macht s. auch Thomas Schirrmachers Kritik „Der angedichtete Griff zur Macht“.) […]

  13. Claudio Mattiazo says:

    Man besuche doch einfach mal verschiedene Glaubensgemeinschaften und beobachte die Trends,
    dann wird ein jeder merken , dass in vielen Fällen eine endzeitliche Abkehr vom biblischen Glauben und Evangelium stattfindet / stattgefunden hat! das in ganz verschiedenen Facetten…….Traurig. Nun GOTT hat zu allen Zeiten immer wieder neue IHM im vollen Umfang dienende Gemeinde entstehen lassen und wird das auch in unserer Zeit tun bis er wiederkommt. Andere die nicht zur Umkehr bereit sind lässt er ins Verderben oder in die Unbedeutsamkeit fahren. Die Kirchengeschichte beweist das! “Wachet und Betet”

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